Multiplikatorenausbildung in Marburg: Kommunale Akteure für Gesundheitsprojekte qualifiziert

Wie kann man Gesundheit mit Projekten fördern? Welche Analysen eignen sich für die Planung von Maßnahmen? Und wie misst man Erfolg von Gesundheitsangeboten? Gesundheitsmultiplikatoren aus Marburg lernen im September Gesundheit strategisch zu planen.

Für die Stadt Marburg und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf habe ich eine Ausbildungsreihe für kommunale Gesundheitsmultiplikatoren konzipiert. In den zwei Modulen im September lernen die Teilnehmenden wesentliche Erfolgsfaktoren für Projektmanagement in der Gesundheitsförderung. 

Mit den Referentinnen Eva Göttlein (Fürth) und Johanna Vogt (Gießen) habe ich die Module nun zielgruppengerecht aufgearbeitet und finalisiert. Der erste Workshop „Gesundheitsprojekte planen – Gesundheit managen“ fand am 23. September im Marburg statt. „Die kommunalen Akteure konnten wertvolle Hinweise mitnehmen“, resümierte Eva Göttlein nach dem Workshop. 14 Multiplikatoren, u.a. aus den Bereichen Sport, Soziales und Arbeitsförderung, nahmen an der Veranstaltung teil. Neben den theoretischen Schritten im Projektmanagement konnte die Erfahrungen des Projektes „Fürth bewegt“ vermittelt werden. Seit vielen Jahren bittet die bayrische Kommune kostenfrei und für alle Bewohnerinnen und Bewohner niedrigschwellige Bewegungsangebote an der frischen Luft an. Eva Göttlein koordiniert das Angebot.

Die nächste Veranstaltung „Wirkungslogiken definieren“ mit Gesundheitswissenschaftlerin Johanna Vogt findet am 29. September 2021 statt. Sie teilt ihre Praxiserfahrungen aus der Technischen Hochschule in Gießen zu Wirkungsmessungen im Gesundheitsmanagement. 

Grundlage für die modulhafte, achtteilige Weiterbildung ist eine Bedarfsanalyse bei den kommunalen Gesundheitsakteuren in und um Marburg, die ich für das Gesundheitsamt Marburg-Biedenkopf 2019 konzipierte und durchgeführte. 

Konzeption und Moderation der Frankfurter Stadtgesundheitskonferenz 2021

Gut geht´s in Frankfurt. So lässt sich das Ziel des gleichnamigen Kooperationsprojektes zwischen der Stadt Frankfurt, der Techniker Krankenkasse und der Frankfurt University beschreiben.

Am 8. September findet die nächste Stadtgesundheitskonferenz statt. Gemeinsam mit der Projektleitung im Gesundheitsamt Frankfurt habe ich die diesjährige Online-Veranstaltung konzipiert und geplant. Ebenfalls werde ich die Moderation des Vormittags übernehmen.

Die Vernetzung steht im Mittelpunkt

Schwerpunkt der diesjährigen Veranstaltung ist die Vernetzung der Akteure vor Ort. Dazu gibt es einen Einblick wie Maßnahmen der Gesundheitsförderung während der Corona-Pandemie umgesetzt werden. Gemeinsam soll aber auch darauf geblickt werden, was eine „gesunde Kommune“ zukünftig bieten sollte – hierzu wird Thomas Altgeld von der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. einen zukunftsgerichteten Input geben.

Anmeldung beim Gesundheitsamt Frankfurt

Interessierte Akteure, ob kommunale Einrichtungen, Vereine oder Projekte, die sich für die Gesundheit der Frankfurter Bevölkerung einsetzen, sind herzlich eingeladen. Anmeldungen nimmt das Gesundheitsamt noch bis zum Anfang September entgegen. Weitere Informationen zur Veranstaltung und das Anmeldeformular gibt es unter http://www.gut-gehts-in-frankfurt.de/stadtgesundheitskonferenz-2021

Support des BZgA-Projekts: Psychisch stabil bleiben

Wie überstehe ich eine Quarantänezeit? Wie kann ich soziale Kontakte pflegen? Und wie lassen sich Homeoffice und Familie vereinbaren? Seit März unterstütze ich das BZgA-Angebot „Psychisch stabil bleiben“.

Wissen zu Unterstützungsangebote

Die Webseite „Psychisch stabil bleiben“, die vom Bundesministerium für Gesundheit und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung angeboten wird, bietet Tipps und Beratungsangebote zur Förderung der psychischen Gesundheit in der Corona-Pandemie. Gerade anschwellenden Inzidenzzahlen und der Verbreitung der Delta-Variante steigt der Unterstützungsbedarf. Wissen, wie die eigene psychischen Gesundheit gefördert werden kann und welche Institutionen bei Krisen und Problemen Unterstützung bieten, können helfen.

Angebot für Familien, Ältere und andere

Zielgruppen des Angebots sind Familien mit Kindern, ältere Menschen oder Personal aus dem Gesundheitswesen – also Personengruppen, die im Lockdown und während der letzten Monate besonderes von Restrektionen und Konsequenzen der Corona-Pandemie betroffen waren. Auch für Menschen mit psychischen Vorerkrankungen gibt es Informationen, die dabei helfen, möglichst gut durch diese anstrengende Pandemie-Zeit zu kommen.

Wem die nächste Welle Sorgen bereitet, für den lohnt ein Blick unter: https://www.zusammengegencorona.de/informieren/psychisch-stabil-bleiben/

Ein Schulgarten für gesundes Lernen

Die Adalbert-Stifter-Schule aus Heusenstamm hat eine besondere Lösung für pandemie-konformes Lernen. Unterricht an der frischen Luft. Der Schulgarten der Grundschule soll zukünftig noch stärker in den Unterricht integriert werden. Ich begleite die Schule bei diesem Vorhaben.

Die Coronapandemie hat an den Schulen Vieles verändert und Neues eingeführt – zum Beispiel Lüftungskonzepte. Auf die Frage, wie auch in Zukunft ausreichend frische Luft für das Lernen zur Verfügung steht, hat die Adalbert-Stifter-Schule eine außergewöhnliche Antwort gefunden. Der vorhandenen Schulgarten soll nicht nur für die Gesundheitsbildung dienen, sondern zukünftig noch stärker in andere Unterrichtsfächer integriert werden. Denn auch Mathe, Kunst oder Deutsch können draußen stattfinden.

Projekt stellt Bedarf fest

Um herauszufinden, welche Möglichkeiten zur intensiveren Gartennutzung bestehen, startete 2020 ein Gesundheitsförderungsprojekt. Interviews mit Lehrkräften, Eltern und Fördervereinsmitgliedern und eine Online-Befragung unter den Pädagoginnen gaben Aufschluss über die konkreten Bedarfe. Der Schulgarten ist fester Bestandteil des Gesundheitsförderungskonzeptes der Schule. Schließlich wurden gemeinsam Ideen entwickelt, wie der Unterricht draußen einfacher zu realisieren ist und die Pflege des Gartens leichter gelingen kann. Zentrales Element ist nun ein Gartenteam aus engagierten Eltern und Lehrkräften, welches im Sommer 2020 gegründet wurde.

Neue Angebote im Garten

Mit der Eröffnung der Gartensaison 2021 soll nun weitergearbeitet werden. Eine Kräuterspirale wird neu angelegt, eine Bewässerungsanlage installiert und noch mehr Eltern und freiwillige Helfer*nnen sollen beteiligt werden. Zudem stehen neue Unterrichtseinheiten und Forschermaterialen auf dem Plan. So können u.a. auch Vertretungsstunden leichter im Garten abgehalten werden und spontane Gartenausflüge einen Platz im Schulalltag finden.

Ich freue mich auf die Weiterführung dieses spannenden Projektes. In meiner Rolle als Prozessbegleiterin begleite ich das Gartenteam bei den einzelnen Projektphasen: von der Bedarfserhebung, Ideenentwicklung und bis zur Umsetzung konkreter Maßnahmen. Das Projekt läuft noch bis Mitte 2021 und wird vom Staatlichen Schulamt für den Landkreis und die Stadt Offenbach am Main und der Techniker Krankenkasse unterstützt.

Hier geht es zur Homepage der Adalbert-Stifter-Schule

Premiere: Online-Workshop zum Übergang in die nachberufliche Phase

Wie gestaltet man den Weg in die Rente? Was sind die nächsten Zwischenhalte? Bei der ersten Online-Veranstaltung am 8. September 2020 in Kooperation mit dem Bahnsozialwerk erhielten 33 angehende RentnerInnen zahlreiche praktische Tipps. Eine kurzweiliger, interaktiver und lebensnaher Workshop.

Ein von mir konzipierter Impulsvortrag wurde nun zum ersten Mal online umgesetzt. 33 angehende RentnerInnen erfuhren, wie sie ihren persönlichen Weg in die nachberufliche Zeit gestalten können. Mit Interaktion, Abfragen, Chatbeiträgen und Reflexionsübungen konnten die Interessierten unterschiedliche Anregungen sammeln und eigene Ideen entwickeln.

Das Arbeitsleben ist fast abgeschlossen, die Rente naht.

Die heutigen RenteneinsteigerInnen sind so agil wie keine Generation zuvor, wodurch viel Zeit und Energie für neue Lebensinhalte bleibt. Für angehende RentnerInnen stellt sich da oftmals die Frage, was nach der aktiven Berufszeit folgen soll.

„Tolle Impulse.“ „Genialer Plan.“

Von den Teilnehmerinnen gab es sehr positive Rückmeldungen. Insbesondere der dargestellte Fahrplan, wie der Übergang und die Zwischenhalte bis zur Rente gestalten werden kann, begeisterte die erfahrenden DB-Angestellten. Nächste Termin werden auf der Homepage der Stiftungsfamilie BSW veröffentlicht.

Mit Umfragen und Live-Übungen beziehe ich die TeilnehmerInnen ein.

Professionelle Online Beratung

Fortbildung abgeschlossen.

Gute systemische Beratung kann auch per Mail, im Chat oder per Video stattfinden. Doch was braucht diese, damit die Qualität gesichert ist? Drei Monate habe ich mich intensiv mit diesen Themen beschäftigt und eine Online-Fortbildung beim Praxis Institut in Hanau im Juli 2020 abgeschlossen.

Onlinekommunikation ist besonders. Wenn ohne Video gearbeitet wird, gewinnt das geschriebene Wort an Bedeutung. Dafür, dass Interpretationen auch zwischen den Zeilen geschehen, sollten Beratende sensibel sein. Spezielle Techniken zum Lesen von Beratungsanfragen helfen die eigene Kommunikation zu überprüfen. Neben diesen besonderen Aspekten der Onlinekommunikation habe ich weitere Praxiserfahrungen in der Mail- und Chatberatung gesammelt.

Mein Fazit

Ob Beratungen im Arbeitskontext, Schritte in Organisationsentwicklungsprozessen oder individuelle Gesundheitscoachings, viele Beratungsprozesse können online stattfinden. Dabei ist die Onlineberatung nicht nur ein Ersatz für die Beratung vor Ort. An vielen Stellen hat Onlineberatung wahre Vorteile: so können Hemmschwellen für die Inanspruchnahme von Angeboten abgebaut werden. Und Präsenzangebote zur individuellen Gesundheitsthemen lassen sich mit Elementen aus der Online-Beratung sinnvoll zu einem wirkungsvollen Angebot ergänzen.

Kompakt-Beratung „Stark im Job“

Das Unterstützungsangebot in hektischen Arbeitszeiten.

Die Arbeitswelt ist anspruchsvoll – in der Corona-Krise kommen besondere Herausforderungen dazu. Um stark und gesund im Job zu bleiben, bedarf es gerade jetzt neuer Sichtweisen, Wege und alternativer Handlungsmöglichkeiten. Auf Grundlage der systemischen Beratung biete ich eine berufsbezogene Kompakt-Beratung an. In 4×60 Minuten bearbeiten wir eine aktuelle Frage aus Ihrem Arbeitsalltag, z.B.: Wie organisiere ich mich im Home-Office? Wie habe ich weniger Stress im Job? Wie spreche ich Probleme im Team an? Auch Themenfelder wie Zufriedenheit bei der Arbeit oder neue Job-Perspektiven können behandelt werden. Bei all diesen Themen betrachten wir die Situation aus neuen Blickwinkeln, um anschließend passende Handlungsmöglichkeiten zu finden.

Zielgruppen

Beschäftigte, Führungskräfte, Interessensvertreter, etc.

Ziele der Beratung

  • Situation aus neuer Perspektive betrachten
  • Alternative Lösungswege finden
  • Veränderungen anstoßen

Mein Angebot

Melden Sie sich bei mir und ich erstelle Ihnen ein individuelles Angebot.

Die Gespräche persönlich in meinem Büro in Frankfurt a.M. , virtuell oder telefonisch statt.

Gerne können wir ein kostenloses Informationsgespräch vereinbaren: Rufen Sie mich gerne an oder schreiben Sie mir eine Email.

Gesundheitsmanagement in Zeiten von Corona

Leere Stühle in einem Stadion

Die Gießener Hochschule zeigt Verantwortung und Flexibilität in der Krise.

Studentisches Gesundheitsmanagement zu entwickeln ist normalerweise ein langfristiges Anliegen. Intensive Abstimmungsrunden und Beteiligungsmöglichkeiten prägen die Projektarbeit. Doch in der Corona-Krise ist Flexibilität gefragt. Nur so können Gesundheitsangebote schnell angepasst und verfügbar gemacht werden. Die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) zeigt wie es geht.

Die Gesundheit der Studierenden an der THM soll gefördert werden. Um dies zu erreichen werden im Rahmen des Projektes Studium 360° Strukturen aufgebaut und seit 2018 Strategien entwickelt, Projektphasen und Maßnahmenpaketen erarbeitet. Doch viele Pläne sind jetzt nicht mehr aktuell. Die Corona-Pandemie zwingt die gesamte Hochschule zur Umplanung. Der Semesterbeginn ist verschoben. Vorlesungen werden in der nächsten Zeit nur digital abgehalten. Auch Projektsitzungen und Maßnahmenangebote vor Ort sind nicht möglich. Für eine Organisation, die von einer Präsenzkultur und vom Campusleben geprägt ist, birgt dies eine besondere Herausforderung.

Verantwortung übernehmen

Doch die THM ist flexibel und unterstreicht auch in Krisenzeiten die Wichtigkeit von Gesundheit: „Wir haben eine gewisse Verantwortung“, so die Projektkoordinatorin Johanna Sickel. Sie kennt die Studierenden. Viele berichteten schon vor der Krise von einem anspruchsvollen Studienalltag. Die Studierenden in Gießen und Friedberg vereinbaren häufig das Studium mit einem Nebenjob. „Viele sind gezwungen das Studium selbst zu finanzieren“, weiß die Gesundheitswissenschaftlerin. „Wem jetzt der Verlust des Nebenjobs oder des WG-Zimmers droht oder wer gar befürchtet, dass sich die Studienzeit verlängert, entwickelt schnell Existenzängste.“ Gezielte Beratungs- und Gesundheitsangebote können aber helfen diesen Stressfaktoren entgegen zu wirken. Lernmodule zum richtigen Umgang mit Stress geben den Studierenden neue Umgangsmöglichkeiten an die Hand, Entspannungskurse oder Sportangebote senken den Stresspegel.

Schnell und flexibel

Doch ohne Campusleben gab es bisher keine Gesundheitsangebote. Neue ortsunabhängige Möglichkeiten müssen daher eilig entwickelt werden. Nur so können Beratungs-, Lern- und Sportangebot von den unterschiedlichen Wohnorten der Studierenden genutzt werden. „Wir tun gerade alles dafür, digitale Bewegungs- und Gesundheitsangebote anzubieten.“, so Dagmar Hofmann, Leiterin des Hochschulsports. Und es gelingt – denn die THM setzt auf engen Austausch mit anderen Hochschulen und einer schrittweisen Umstellung. So können Erfahrungen gesammelt und Prozesse stetig verbessert werden.

Um auch mittelfristig eine gesunde Hochschule in Zeiten von Corona zu etablieren und alle Akteure, die auf die Gesundheit der Studierenden Einfluss nehmen können, zu vernetzen, bedarf es der Weiterführung der Gremienarbeit. Der nächste Lenkungsausschuss mit 40 geladenen Multiplikatoren der Hochschule soll auf einer neuen digitalen Plattform geschehen. Interaktiv und fokussiert. Auch hier wird Verantwortung übernommen und Flexibilität gezeigt.

Meine Rolle im Projekt

Als Prozessberaterin berate ich die THM seit 2018 beim Aufbau des studentischen Gesundheitsmanagement. Dazu gehören die Entwicklung der strategischen Ausrichtung des Projektes, die Ausarbeitung von Evaluations- und Kommunikationskonzepten und ein enges Coaching der Projektverantwortlichen.

Die Zusammenarbeit geschieht mit der Techniker Krankenkasse.

Beschäftigte für neuen Lebensabschnitt vorbereiten

Aktiv im Alter.


Wie kommt man gut und gesund in den Ruhestand? Was hat mir bislang die Arbeit bedeutet? Welchen Sinn kann ich meinem Leben im Alter geben?

Vielen Beschäftigten fällt es nicht leicht in Pension oder Rente zu gehen. Schon der Gedanke daran erzeugt bei ihnen Stress und Unwohlsein. Die Statistiken untermauern dies: der Wechsel zwischen Beruf und Ruhestand ist ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko. Doch der Übergang lässt sich gestalten. Gemeinsam mit der Stiftungsfamilie Bahnsozialwerk habe ich einen Impuls-Vortrag konzipiert, der ältere Beschäftigte auf den neuen Lebensabschnitt einstimmt. Neben wertvollen Tipps dazu wie der Übergang gelingen kann, gibt es praktische Übungen für Körper und Geist.

Erste Vorträge fanden 2019 in Frankfurt und Hamburg statt. Auch in 2020 gibt es weitere Impulse in Kooperation mit der Stiftungsfamilie BSW. Näheres auf https://www.stiftungsfamilie.de/

 

Arbeit und Purpose?! – Mein Impuls für ein Agentur-Netzwerk

Praxis-Einblicke: Wann Arbeit wirklich begeistert


Purpose kann viel. Das behaupten zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema. Auch eine höhere Mitarbeitermotivation wird mit dem Erkennen des „wahren Unternehmenszwecks“ in Verbindung gebracht. Zu recht? Dies klärt ein Blick in die Unternehmen.

Arbeitsmotivation ist komplex. Die Praxis zeigt dies. Als freie Organisationsberaterin arbeite ich mit Mitarbeitern und Entscheidern aus unterschiedlichen Betrieben zusammen. Schwerpunktthemen sind meist Arbeitszufriedenheit und -leistungsfähigkeit. Hier wird häufig deutlich, dass ein ganzes Potpourri von Rahmenbedingungen die Arbeitsmotivation beeinflusst, angefangen von der Arbeitsaufgabe selbst über die internen Prozesse bis zum Führungsstil.

Die gute Nachricht ist: Arbeit – an sich – hat schon etwas Motivierendes. Neben dem reinen Gelderwerb bietet Arbeit vieles, was guttut. Dazu zählen die Strukturierung des Tages, soziale Kontakte und die Möglichkeit, sich aktiv an der Gesellschaft zu beteiligen. Bewältigt man Arbeitsaufgaben erfolgreich, stärkt dies die eigene Selbstwirksamkeit. Das motiviert. Einer Arbeit nachzugehen ist daher prinzipiell besser als ohne Arbeit dazustehen. Arbeitssuchende, Langzeiterkrankte und manch frischer Rentner können davon berichten.

Die Arbeitsmotivation kann weiter steigen, wenn die Arbeitsinhalte dazu noch sinnhaft sind. Sozialarbeiter*innen setzen sich für mehr Gerechtigkeit ein, Lehrer*innen für bessere Bildungschancen oder Pflegekräfte für mehr Gesundheit. Im sozialen Bereich entscheidet sich die Mehrheit der Mitarbeiter*innen für ihren Job, weil dieser hohe Sinnhaftigkeit aufweist. Aber selbst in Profitunternehmen suchen mehr und mehr Mitarbeiter*innen nach dem höheren Sinn ihres Tuns. Ein Softwareunternehmen im Rhein-Main-Gebiet zeigt dies. Das Start-up gewinnt Mitarbeiter*innen, weil sein Produkt, eine Bestellsoftware für Handelsketten, die Verschwendung von Lebensmitteln vermeidet. Das spricht viele Bewerber*innen an. So manch eine Nachwuchskraft hat sich in der Vergangenheit für das IT-Start-up anstelle der etablierten Konzerne entschieden.

Die täglichen Erfahrungen im Unternehmen zählen!

Doch reicht die reine Tätigkeit oder der Zweck des Unternehmens auch langfristig aus, um Arbeitsmotivation zu erhalten? Nein! Die Einblicke in die Unternehmen zeigen mir immer wieder, dass die täglichen Erfahrungen, die die Mitarbeiter*innen im Betrieb machen, entscheidend sind. Schon die Erlebnisse beim Einstieg ins Unternehmen sind prägend. Schließlich motiviert, wie die tägliche Zusammenarbeit mit Kolleg*innen und Führungskräften gestaltet ist oder welche Entwicklungschancen das Unternehmen bietet. Jede Managemententscheidung wird kritisch beäugt: Ist diese logisch, fair und transparent getroffen? Gefährlich wird es, wenn Außendarstellung und Tun des Unternehmens nicht zueinander passen. Negative Auswirkungen auf die Arbeitsbereitschaft oder gar auf die Gesundheit der Beschäftigten sind dann schon fast garantiert.

Dabei ist es gar nicht so schwer. Es hilft eine einfache Logik. Mitarbeiter*innen bewerten fortlaufend das, was sie einbringen, mit dem, was sie vom Unternehmen erhalten. Neben dem reinen Lohn gehen auch andere Benefits wie Entwicklungschancen im Betrieb sowie Wertschätzung oder Anerkennung in die Wertung mit ein. Wenn der persönliche Einsatz mit dem übereinstimmt, was der Mitarbeiter*innen vom Unternehmen erhält, steht es gut um die Arbeitszufriedenheit.

Wahre Begeisterung steckt an!

Und je positiver die Bewertung für das Unternehmen ausfällt, desto begeisterter sind die Beschäftigen. Das hat weitreichende Effekte für den Betrieb. Ein Institut, für das ich tätig bin, macht es genau richtig: Mit seinen fest angestellten Mitarbeiter*innen geht es fair um. Aber mit den freiberuflichen auch! Was bei der Konkurrenz nicht üblich ist, gehört hier längst zum Standard: Bezahlung von Rechnungen innerhalb von 48 Stunden, langfristige Planbarkeit der Arbeitseinsätze, ehrliches Feedback und die Möglichkeit, kostenfrei an Fortbildungen teilzunehmen, motivieren ungemein. Wie die Freiberufler*innen darauf reagieren? Mit höchster Loyalität („für die anderen arbeite ich nicht“), authentischen positiven Berichten („die sind wirklich gut“) und konkreten Empfehlungen („geh zu denen“). Auch ich habe schon reichlich Positives über dieses Unternehmen in meinem Umfeld erzählt und eine Vielzahl neuer Mitarbeiter*innen für dieses Unternehmen angeworben. Weil ich von der Organisation begeistert bin. Weil sie viel Gutes machen. Und weil sie es auch so meinen!

Ich freue mich, wenn Unternehmen ihren Purpose und Unternehmenszweck entdecken. So richtig erfolgsversprechend wird es, wenn dabei die internen Prozesse neu überdacht werden. Mitarbeiter*innen, Kooperationspartner*innen und Kunden müssen mitgenommen werden. Nicht nur über Purpose reden, sondern ins Machen kommen. Und das authentisch und ehrlich. Das garantiert Motivation bei den Beschäftigten und positive Effekte für das gesamte Unternehmen!

 

Mein Vortrag zum Thema fand am 14.10.2019 statt.